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Kann ich beim Yoga etwas falsch machen?

Kürzlich wurde ich gefragt:

„Kann ich beim Yoga (körperlich) etwas falsch machen? Mein letzter Yogalehrer sagte, das muss ich so und so machen, weil sonst kann dies und das passieren. Das hat mir immer Angst gemacht und mich blockiert.“

Meine Antwort:

Nein.

Wobei das so nicht ganz richtig ist.

Es kommt immer auch darauf an, wie du Yoga praktizierst.

Im Ashtanga-Yoga zum Beispiel wird sehr viel Wert auf die exakte Ausführung gelegt.

Wenn man sich diesen Stil anschaut, hat das aus meiner Sicht vorallem 2 Gründe:

1)    Ashtanga hat seinen Ursprung u.a. beim indischen Militär. Da lag der Fokus möglicherweise beim Drill und der Disziplin. Alles musste akkurat und korrekt sein. Dies finden wir auch oft in der westlichen Welt und somit auch in den hier vorherrschenden Yogastilen.

2)    Ashtanga ist ein sehr körperlich intensiver Yogastil. Das heisst die Muskeln und Faszien werden stark gefordert. Wenn du jetzt hauptsächlich Ashtanga übst, macht die exakte Ausrichtung daher durchaus Sinn. Dann hier bist du in einer sehr einseitigen Belastung. Das gilt natürlich nicht nur für Ashtanga, sondern auch für alle anderen fordernden Yogastile.

 

Es fehlt die endgradige Ausgleichsbewegung.

Zu viel einseitige Belastung kann dem Körper eben schaden.

Daher gibt es in meinen Stunden immer, mehr oder weniger, beides. Körperlich fordernde Asana und endgradige Ausgleichsbewegung. Mit Fokus, je nach Unterrichtsstunde, meist mehr bei der Ausgleichsbewegung.

 

Wichtig ist aber immer: Höre auf deinen Körper!

Das haben wir leider oft verlernt. Denn dein Körper kennt dich besser als alle Yogalehrer dieser Welt.

Wenn irgendetwas wirklich schmerzt, du nicht mehr entspannt bist, kann das keine gute Position sein. Dein Körper sagt dir wann Schluss ist.

Doch oftmals ignorieren wir dies.

Wie oft habe ich schon Sprüche gehört wie: No pain, no gain!

Falsch!

Nicht das Ibuprofen, nicht das Wärmepflaster hilft dir (auch wenn die Werbung uns etwa anderes erzählen will), sondern nur der richtige Umgang mit deinem Körper!

Dazu zählen auch die Ernährung und die Regeneration.

Mit Regeneration meine ich nicht nur den Schlaf, sondern auch mal, nichts zu tun. Einfach nur sein! Sich zurückziehen, sich eine Auszeit gönnen.

Eine Meditation vielleicht.

Nicht nur deshalb endet eigentlich jede Yogaeinheit mit Savasana, deiner Endentspannung.

 

Fazit:

Man kann natürlich auch Fehler machen. Aber, wenn du immer ganz achtsam und behutsam mit dir und deinem Körper umgehst, für ausreichend Gegenbewegung und Entspannung sorgst, kann nichts passieren.

 

Genau diese Mischung bekommst du in meinem Unterricht und genau dies versuche ich auch immer wieder zu vermitteln. 😊

 

Und jetzt… Schluss für heute.

Ich mache Urlaub! 😉

Wir sehen uns ab dem 11.10. wieder.

 

Namasté

Dein Torsten Acht

Zertifizierter Yogalehrer und Schmerzspezialist